Waldner vergrößert seine Lehrwerkstatt zu einem Ausbildungszentrum, mit weiteren modernen Maschinen, zwei Vollzeitausbildern und mehr Ausbildungsplätzen. Das Unternehmen punktet darüber hinaus Dank seiner unterschiedlichen Sparten mit einer abwechslungsreichen Ausbildung und berufsübergreifendem Lernen. Die Berufschancen der Absolventen sind vielversprechend.
Wer Technik mag und gerne Hand anlegt, für den ist die neue Lehrwerkstatt von Waldner ein Paradies. Alle Maschinen und Werkzeuge, die es braucht, um zum Beispiel als Elektroniker, Mechatroniker, Industrie- und Zerspanungsmechaniker oder Fachkraft für Metalltechnik zu arbeiten, sind hier in einem Raum vorhanden. Darüber hinaus hat Waldner in weitere neue Dreh- und Fräsmaschinen investiert. Als besonderes Highlight stehen den Auszubildenden zwei neue CNC-Fräsmaschinen zur Verfügung, und zwar genau solche, wie sie in der aktuellen Produktion bei Waldner zum Einsatz kommen – nur in einem deutlich kleineren Format. Hier können die Azubis in Ruhe lernen und ausprobieren, was sie später im Alltag meistern müssen. „Metall verzeiht keine Fehler“, erklärt Markus Veit. Er ist Ausbilder Metall bei Waldner und Vollzeit für seine Auszubildenden da. „Unsere Azubis können an den Maschinen in der Lehrwerkstatt ohne Produktionsdruck lernen. Wir haben Zeit für Grundlehrgänge und Übungen, bis sie eine gewisse Routine entwickelt haben.“ Das Besondere dabei ist, die CNC-Maschinen funktionieren bis hin zur Programmierung 1:1 genauso wie die großen Maschinen in der Fertigung. Damit können die Lehrlinge ihr in der Lehrwerkstatt erlerntes Können und Wissen sofort an den Maschinen in der Produktion einsetzen.
Moderne Maschinen und Zeit, an ihnen zu lernen
Diese Freiheit, sich in Ruhe an den Maschinen auszuprobieren, die eigene Ausbildung quasi mitzugestalten, hat Luca Hilber zu Beginn seiner Ausbildung positiv überrascht: „Es erfordert Eigeninitiative und Lernbereitschaft, aber lässt einem umso mehr Freiheiten und Gestaltungsspielraum“, berichtet der 21jährige. Er hat diesen Sommer bereits nach dem dritten Ausbildungsjahr seine Prüfung abgelegt und ist nun frisch gebackener Industriemechaniker. „Gerade die Grundausbildung in der Ausbildungswerkstatt bietet so viel Spielraum für eigene Projekte. Zum Beispiel habe ich in diesem Zeitraum ein Vier-Gewinnt-Spiel, ein Laserschwertimitat aus Star Wars und einen Druckluftmotor gefertigt.“
Waldner fördert dieses eigenständige Denken und Arbeiten. „Wir fertigen bei Waldner individuelle Anlagen, da ändern sich von Projekt zu Projekt die Anforderungen. Diese Flexibilität im Planen und Arbeiten lernen unsere Azubis von Anfang an“, erklärt Markus Veit. „Und die Arbeit mit dem Material Edelstahl ist durchaus anspruchsvoll. Wer bei uns lernt, welche Programme, Werkzeuge und Drehzahlen er braucht, um das beste Ergebnis zu erzielen, ist in der Branche gefragt.“
Wettkampf um den Highscore beim virtuellen Schweißen
Oftmals sind es alte Vorurteile, die Schülerinnen und Schüler erst gar nicht auf die Idee kommen lassen, hier einen tollen Beruf zu vermuten. „Schleifen, fräsen, schweißen, da denken viele Eltern noch an Metallstaub, der sich auf alles legt, Lärm und das schwere Tragen der Werkstücke“, berichtet Markus Veit. „Aber das ist bei uns längst Vergangenheit. Manch einer ist überrascht, wie sauber und leise es in unserem Ausbildungszentrum ist. An den Schweißplätzen gibt es Absauganlagen und die neuen Fräsmaschinen sind eingehaust, so dass weder Späne noch Kühlflüssigkeit in den Raum gelangen.“ Natürlich gibt es in der Ausbildung auch händische Schleifarbeiten. „Dafür haben wir aber einen extra Raum mit ‚Dreck- und Lärmschleuse‘“, erklärt der Ausbilder. Und das Schweißen? „Da haben wir einen modernen virtuellen Schweißstand, an dem sich unsere Azubis der unterschiedlichen Fachrichtungen inzwischen echte Wettkämpfe liefern, wer den höchsten Score erreicht“, lacht der Ausbilder. Bei allem Spaß am virtuellen Schweißen, lernen sie auch hier ihr Handwerk 1:1, denn sie üben mit Schweißhandschuhen und Originalgeräten. „Und um auf die schweren Lasten zurückzukommen: Dafür gibt es inzwischen etliche Hilfsmittel. Bei uns muss keiner mehr schwer tragen. Wir wollen schließlich gesunde Mitarbeiter“, betont der Ausbilder.
Waldner fördert übergreifendes Lernen und Zusammenarbeit
Was noch auffällt in der Lehrwerkstatt: Es stehen ab und an Auszubildende verschiedener Berufe an einer Maschine zusammen und beratschlagen. „Ja, dass sie das tun, ist einer der Gründe, warum wir hier das Ausbildungszentrum für fünf unterschiedliche Berufe in einem Raum geschaffen haben“, erklärt Markus Veit. „Wir wollen hiermit natürlich noch mehr junge Menschen ausbilden können. Dass aber alle in einem Ausbildungszentrum lernen, hat zweierlei Gründe: Erstens können die Azubis von ihrem Wissen untereinander profitieren – da kann der Industriemechaniker aus dem 1. Lehrjahr etwas vom Zerspaner aus dem 2. Lehrjahr lernen oder auch vom Mechatroniker. Zweitens müssen für unsere Endprodukte verschiedene Gewerke gut zusammenarbeiten – und damit kann man einfach nicht früh genug anfangen. Schließlich ist Waldner eines der wenigen Unternehmen, in denen wir noch fast alles selber anfertigen. Jedes Teil, das wir produzieren, findet sich auch in unseren eigenen Endprodukten wieder.“
Dem stimmt Hubertus Buchholz zu. Er ist Ausbilder im Bereich Elektrik, seit diesem Jahr auch in Vollzeit. Er ergänzt: „Wir hatten vor Kurzem eine Produktschulung im Bereich Labor. Es ging um die Aufgabe, eine Medienzelle aufzubauen. Alle Gewerke, die es dafür benötigt, waren dabei: Azubis aus den Bereichen Sanitär, Elektronik, Holzmechanik und Lagerlogistik. Wir wollen so übergreifendes Wissen fördern. Von den Azubis erhalte ich da die Rückmeldung: Es ist toll, dass wir über den Tellerrand hinaus Wissen vermittelt bekommen.“
Verschiedene Tätigkeitsfelder bei Waldner
Um den Blick für das Ganze zu bekommen, durchlaufen die Azubis auch nahezu alle Bereiche des Unternehmens. „Wir haben am Standort Wangen vier sehr unterschiedliche Geschäftsfelder“, sagt Hubertus Buchholz. „Konkret heißt das, die Azubis können beispielsweise Planen, Konstruktion und Montage sowohl im Bereich Laborraumlösungen als auch Gebäudetechnik oder Prozessanlagen sowie Füll- und Verschließanlagen durchlaufen. Neu geplant ist sogar der Bereich Forschung und Entwicklung. Dabei lernen sie nicht nur die verschiedenen Tätigkeitsfelder kennen, sondern auch die Menschen, die dort arbeiten. „Am Ende ihrer Ausbildung haben sie nicht nur ein umfangreiches Wissen und Können, sondern haben bereits ein großes Netzwerk geknüpft. Sie wissen, wen sie bei welcher Fragestellung ansprechen können“, sagt Hubertus Buchholz.
Die Auszubildenden profitieren dabei von der familiären Atmosphäre – trotz über 1. 200 Mitarbeitern allein am Wangener Hauptsitz. „Ich hätte nicht gedacht, dass man so schnell und freundlich in den verschiedenen Abteilungen aufgenommen wird“, war Emma Wierer, überrascht. Sie ist Zerspanungsmechanikerin im 3. Lehrjahr. Das ist keine Selbstverständlichkeit und kommt bei den Auszubildenden gut an. So auch bei David Piontek. Er ist Mechatroniker im 3. Lehrjahr und ihm gefallen an seiner Ausbildung besonders: „Die freundlichen Arbeitskollegen und Meister, mit denen man Neues lernt und gerne zusammenarbeitet.“ Das hören Markus Veit und Hubertus Buchholz natürlich gerne. Sie sind beide in den jeweiligen IHK-Prüfungsausschüssen und kennen die Herausforderungen auch anderer Unternehmen. „Wir wollen bereits die Praktikanten so realitätsnah wie möglich an unsere Berufsfelder heranführen und als Auszubildende perfekt auf ihren Beruf vorbereiten“, sagt Markus Veit und Hubertus Buchholz ergänzt: „Die Arbeitsfelder bei Waldner sind sehr vielfältig.“ Das hat auch Manuel Bodenmüller überzeugt. Inzwischen ist er als Elektroniker für Betriebstechnik im 4. Lehrjahr: „Ich habe mich für die Ausbildung von Waldner entschieden, weil ich familiär nur Gutes gehört habe. An meinem Probetag habe ich gleich die vielseitigen Tätigkeiten als Elektroniker gesehen. Ich durfte auch sofort mitarbeiten. Eine 35-Stunden-Woche hat mich ebenfalls sehr überzeugt.“ Sein Ausbilder Hubertus Buchholz sagt dazu: „Wenn sich bei uns Schülerinnen und Schüler bewerben, weil ihre Eltern oder Verwandten uns empfohlen haben, ist das ein großes Lob für das Unternehmen Waldner. Schließlich wollen Eltern nur das Beste für ihr Kind.“
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