Nachhaltigkeit im Labor – Vorteile & erste Schritte
Labore leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Wissenschaft und Fortschritt – in ihren Betrieb fließen jedoch beachtliche Mengen an Energie, Wasser und weiteren Ressourcen. Es wird schnell klar: Das Potenzial für mehr Nachhaltigkeit im Labor ist groß. Und das nicht nur für den Umweltschutz, sondern auch, um für wirtschaftliche Herausforderungen gerüstet zu sein. Doch wo sollte man ansetzen?
Hier erfahren Sie, was ein nachhaltiges Labor bringt, mit welchen Fokusthemen Sie sich beschäftigen sollten und welche ersten Schritte Sie in Ihrem Bestandslabor setzen können.
Nachhaltigkeit im Labor: die wichtigsten Punkte
Vorteile:
Ein grünes Labor ist umwelt- und klimafreundlich, spart Kosten, steigert die Wettbewerbsfähigkeit, erhöht das ESG-Rating, verbessert die Arbeitsbedingungen und ist für künftige gesetzliche Anforderungen gerüstet.
Schwerpunkte:
Nachhaltigkeit im Labor bedeutet, …
Energie zu sparen,
weitere Ressourcen (Wasser, Chemikalien etc.) zu schonen,
ein gutes Abfallmanagement zu etablieren,
den ökologischen Fußabdruck und die CO₂-Bilanz zu verbessern
und sich gemeinsam zu engagieren.
Nachhaltigkeit im Laborbetrieb umsetzen:
Nachhaltigkeit ist oft ganz einfach. Viele Maßnahmen, z. B. zur Senkung von Energie- und Wasserverbrauch, lassen sich in wenigen Tagen umsetzen. Waldner unterstützt Sie mit GreenBasics dabei, die größten Sparpotenziale zu identifizieren.
Was ist ein nachhaltiges Labor?
Ein nachhaltiges Labor minimiert seinen Ressourcenverbrauch (z. B. Energie und Wasser) und reduziert somit den ökologischen Fußabdruck, bleibt dabei jedoch effizient im Betrieb. Es berücksichtigt ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte, um verantwortungsbewusst und ressourcenschonend zu forschen.
Nach den Kriterien der Non-Profit-Organisation My Green Lab® gliedert sich Nachhaltigkeit im Labor in 14 Fokusthemen:
Gut zu wissen: My Green Lab® bietet die weltweit am meisten verbreitete Zertifizierung für den nachhaltigen Laborbetrieb an. Als offizieller „Accelerator Partner” unterstützt Waldner Sie tatkräftig dabei, sich zertifizieren zu lassen.
Fasst man diese 14 Fokusthemen zusammen, so ergeben sich folgende Themenblöcke:
Energie
weitere Ressourcen (z.B. Geräte, Wasser, Chemikalien etc.)
Abfallmanagement
ökologischer Fußabdruck & CO₂-Bilanz
gemeinsames Engagement
Was bringt Nachhaltigkeit im Labor?
Der Betrieb von Laboren verschluckt beachtliche Mengen an Ressourcen: Beispielsweise verbrauchen Laborgebäude im Schnitt 10-mal mehr Energie und 4-mal mehr Wasser als Büroräume. Allein der Energiebedarf eines Laborabzugs oder eines Gefrierschranks mit –80 °C liegt ungefähr auf dem Niveau eines Einfamilienhauses.
Bei solchen Mengen haben schon kleine Optimierungen sehr positive Umweltauswirkungen. Zusätzlich bietet ein grünes Labor weitere Vorteile, die über den Umweltschutz hinausgehen:
Kosteneinsparungen: Die Optimierung von Energie- und Wasserverbrauch kann die Betriebskosten signifikant senken und den Laborbetrieb wirtschaftlicher gestalten. Das wirkt dem steigenden Kostendruck entgegen und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit.
ESG-Rating: Nachhaltige Labore arbeiten im Einklang mit den 17 Sustainable Development Goals der UN und haben ein hohes ESG-Rating (Environmental, Social, Governance). Letzteres ist einerseits für die Investorensuche relevant, andererseits für Großunternehmen, die verpflichtende ESG-Reports erstellen müssen.
Image und verbesserte Arbeitsbedingungen: Unternehmen, die sich aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen, verbessern ihr öffentliches Image und heben sich von Mitbewerbern ab. Dies kann helfen, talentierte Fachkräfte anzuziehen und zu binden. Ein nachhaltiges Laborumfeld sorgt zusätzlich für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Compliance: „Grüne” Betriebe sind besser auf zukünftige gesetzliche Anforderungen und Umweltvorschriften vorbereitet.
Das Labor der Zukunft wird also nicht nur smart, sondern auch nachhaltig sein. Deshalb lohnt es sich, so früh wie möglich nach Optimierungspotenzialen zu suchen und an den richtigen Stellen zu investieren. Aber wo genau?
Erste Schritte mit Waldner GreenBasics Von schnellen Quick Wins bis zum ganzheitlichen Nachhaltigkeitsprogramm inkl. Zertifizierung: Waldner unterstützt Sie individuell auf dem Weg zum grünen Labor.
Als Experte für das grüne Labor und offizieller Partner von My Green Lab® unterstützt Waldner seit Jahren Unternehmen, Universitäten und weitere Organisationen bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.
Um die richtigen Schwerpunkte zu setzen, empfehlen wir Ihnen einen Vor-Ort-Check Ihres Labors durch das Waldner-Expertenteam. Wenn wir Ihre individuellen Voraussetzungen kennen, können wir genau festlegen, welche Maßnahmen besonders effektiv sind.
Einige der typischen Maßnahmen stellen wir Ihnen hier im Anschluss schon einmal vor. Wenn Sie auf der Suche nach lohnenden ersten Schritten sind, hilft außerdem ein Blick in das folgende Video:
1. Energieeffizienz in den Mittelpunkt stellen
In unseren Projekten hat sich gezeigt, dass Energieeffizienz der wichtigste Nachhaltigkeitsfaktor im Laborbetrieb ist. Denn: Wie anfangs bereits erwähnt, sind Labore echte Energiefresser.
Das reicht von …
Kleingeräten, die durchgehend an der Steckdose hängen (die sogenannte “Plug Load”, die etwa 20 – 25 % des Gesamtverbrauchs ausmacht)
über die besonders energieintensiven Laborabzüge und Gefrierschränke
bis hin zu Großgeräten und der gesamten Infrastruktur – Lüftung, Heizung, Beleuchtung etc.
Viele „Quick Wins” in puncto Nachhaltigkeit lassen sich daher im Energiebereich umsetzen – häufig sogar ohne größeren Aufwand. Um zu verdeutlichen, wie einfach Energiesparen sein kann, finden Sie hier einige Tipps aus unserem GreenBasics-Programm:
Gefrierschränke sind oft kälter eingestellt als nötig. Die Anpassung der Temperatur von –80 °C auf –70 °C kann bereits 30 bis 40 % der benötigten Energie einsparen. Das verlängert auch die Lebenszeit der Kühlgeräte, schützt aber trotzdem die empfindlichen Proben.
Zeitschaltuhren und Timer sorgen dafür, dass sich Geräte bequem selbst ausschalten. Kleine Hilfsmittel wie das clevere “Plug Load Sticker Set” von Waldner helfen außerdem dabei, Geräte richtig zu kennzeichnen. So weiß jede Laborfachkraft, welche Geräte wann auszuschalten sind.
Der Verbrauch von Laborabzügen lässt sich verringern, indem Sie nach deren Nutzung die Abzugshauben konsequent schließen. Moderne Abluftsysteme zur Regulierung der Abluftmenge sparen ebenfalls viel Energie ein.
Was die Infrastruktur betrifft, so helfen z. B. folgende Maßnahmen: Anpassung der Luftwechselrate im Labor gemäß Gefährdungsbeurteilung, Nachtabsenkung von Lüftung, Heizung und Luftbefeuchtung oder der Wechsel von alten Glühbirnen hin zu sparsamer LED-Beleuchtung.
2. Weitere Ressourcen (Wasser, Chemikalien etc.) einsparen
Neben Energie gibt es weitere wertvolle Ressourcen, die im nachhaltigen Labor im Fokus stehen. Dazu zählen etwa Wasser, Chemikalien oder das Material, das im Laborequipment verbaut wurde.
Ein gutes Ressourcenmanagement hilft, Materialverschwendung zu vermeiden und die Kosten zu senken:
Regelmäßige Bestandskontrollen machen Überbestände und Engpässe sichtbar.
Teure Geräte und Materialien können zwischen Abteilungen und Arbeitsgruppen geteilt werden – so wird nichts verschwendet.
Wasser lässt sich oft sinnvoll wiederverwenden, beispielsweise in Kühlkreisläufen.
Umweltfreundliche Alternativen für Chemikalien sind besser abbaubar und stellen eine geringere Gefahr für Mensch und Umwelt dar.
3. “Reduce, reuse, recycle” im Abfallmanagement etablieren
Ein bewusster Umgang mit Materialien und deren Wiederverwendung kann die Abfallmenge erheblich verringern. Sie können etwa einen kurzen, klaren Recycling-Leitfaden erstellen und in der Nähe von Entsorgungsstationen platzieren. Ein Vorteil dabei: Die fachgerechte Entsorgung unterstützt gleichzeitig die Sicherheit im Labor.
Weitere Strategien sind, Einweg- durch Mehrwegprodukte zu ersetzen und Experimente richtig zu dimensionieren, sodass möglichst wenig Überschuss und Abfall entsteht.
4. CO₂-Bilanz verbessern
Der CO₂-Ausstoß zieht sich über mehrere der 14 Fokusthemen hinweg, dabei vor allem Purchasing und Travel. Beispielsweise reduziert die Auswahl von umweltfreundlichen Produkten und Lieferanten den ökologischen Fußabdruck.
Definieren Sie dafür klare Kriterien: z. B. biologisch abbaubare Verpackungen oder die Verwendung recycelter Materialien. Bestellen Sie zudem gemeinsam mit anderen Abteilungen, um Transportemissionen einzusparen.
Dazu kommen Geschäftsreisen, aber auch tägliche Arbeitswege. Viele andere Branchen machen bereits vor, wie sich der CO₂-Fußabdruck hier reduzieren lässt:
Zum einen sollten Sie Flugreisen vermeiden und auf Videokonferenzen setzen.
Zentraler ist jedoch der Alltag: Gestalten Sie Arbeitswege für Mitarbeiter möglichst autofrei. Alternativen sind z. B. Leihfahrräder, Mitarbeiterbusse oder Vergünstigungen für den öffentlichen Verkehr.
Auch Homeoffice-Tage können – wo möglich – CO₂ einsparen. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit.
5. Gemeinsam nachhaltiger arbeiten
Nachhaltigkeit im Labor entsteht durch gemeinsames Engagement. Die wichtigste Voraussetzung dabei ist, über Maßnahmen zu informieren und ein Bewusstsein zu schaffen. Dazu sollten Sie Verantwortliche definieren, Mitarbeiter entsprechend schulen und sich auch interdisziplinär austauschen.
Darüber hinaus muss die „Green Culture” auch außerhalb des Labors bestehen bleiben, etwa in der Feldforschung. Nach dem Leitsatz „Leave No Trace” sollte die Arbeit vor Ort keine Spuren hinterlassen, wie z. B. Abfall, abgepflückte Pflanzen etc.
Entdecken Sie Ihr Einsparpotenzial Sie wissen noch nicht, wo Sie ansetzen sollen? Das Waldner GreenBasics-Team identifiziert gemeinsam mit Ihnen die größten Verbraucher im Labor.
Warum ist eine Zertifizierung der Nachhaltigkeit im Labor sinnvoll?
Prüfsysteme und Zertifizierungen für die Nachhaltigkeit im Labor sind beispielsweise ISO 14100, EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) und die My Green Lab®-Zertifizierung. Diese Zertifizierungen helfen bei der Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen und sind gleichzeitig ein öffentlicher Nachweis für das grüne Labor.
Darüber hinaus hat eine Zertifizierung noch weitere Vorteile. Sie …
… bietet einen klaren, strukturierten Rahmen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen,
stärkt die Nachhaltigkeitskultur im Labor,
erfordert interdisziplinäres Teamwork und verbessert so die Zusammenarbeit
und fördert die Entwicklung neuer Prozesse, Methoden und Ideen.
Ihr Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Labor
Ein zertifiziertes, nachhaltiges Labor ist also in vielerlei Hinsicht eine Investition in die Zukunft. Dieses ohne professionelle Hilfe umzusetzen, erfordert jedoch viel Zeit und personelle Kapazitäten. Wenn Sie diese nicht aufwenden können, lohnt es sich, auf einen verlässlichen Partner zu setzen, der das Management für Sie übernimmt.
Mit langjähriger Erfahrung aus zahlreichen Projekten unterstützt Waldner Sie gerne dabei, Ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mit uns können Sie schon innerhalb eines Arbeitstages die ersten konkreten Maßnahmen umsetzen. Erweitern können Sie das Programm natürlich jederzeit.
Sollten Sie unsere Laborberatung in Anspruch nehmen, erarbeiten wir gerne ein Laborkonzept, das diese Fokusthemen mitbedenkt. Vertrauen Sie gerne auf uns, um Ihr Labor fit für die Zukunft zu machen.
Neugierig geworden? Gerne treiben wir gemeinsam mit Ihnen die Nachhaltigkeit im Labor voran. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung und wir entwickeln gemeinsam Ihre individuell passende Laborlösung.
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