In den Becher – fertig – los!
Wie essen Sie Ihre Nudeln am liebsten? Als Beilage, als Nudelgericht mit leckerer Sauce oder einfach auch mal als Snack-to-Go? Die Ernährungsgewohnheiten der Menschen scheinen sich generell zu ändern. Das Essverhalten der Konsumenten hängt dabei von vielerlei Faktoren ab. Oft spiegeln sich hier aktuelle Trends und der momentane Zeitgeist wider. So steht eine nachhaltige Ernährung bei vielen Verbrauchern seit Jahren hoch im Kurs. Das muss jedoch keinen Widerspruch zu schneller und einfacher Essenszubereitung bedeuten.
Auch die Ergebnisse des „Trendreports Ernährung 2023“, den das Bundeszentrum für Ernährung in Kooperation mit dem Ernährungsnetzwerk „Nutrition Hub“ zu Jahresbeginn veröffentlichte, bestätigen den Sinneswandel bei den Essgewohnheiten: Demnach verbinden immer mehr Menschen eine gesunde und nachhaltige Ernährung mit der Nutzung von Fertiggerichten, die sich schnell und einfach zubereiten lassen, dem sogenannten „Convenience Food“. Worauf die Verbraucher aber auch hier Wert legen, sind vollwertige und umweltfreundlich erzeugte Zutaten sowie eine ressourcenschonende und recyclingfähige Verpackung.
Nachfrage nach Instant-Nudelgerichten steigt
Gemäß diesem Trend steigt in vielen Ländern weltweit die Nachfrage nach Instant-Nudelgerichten enorm an. Lebensmittelhersteller bringen dementsprechend Produkte auf den Markt, in denen sie hochwertige und nachhaltig erzeugte Zutaten verarbeiten und diese in umweltfreundliche Behältnisse packen. So auch ein spanischer Nahrungsmittelkonzern, der die Aspekte Convenience und Nachhaltigkeit in einem Instant-Nudelprodukt in besonderer Weise verbindet. Hierbei kombiniert der Hersteller vorfrittierte Nudelnester mit hochwertigem Gemüse, erlesenen Kräutern und Gewürzen sowie teilweise mit Fleischeinlage und bietet sie in einem recyclingfähigen Becher an. Verbraucher müssen nur noch heißes Wasser aufgießen und können sofort eine sättigende, preisgünstige und vollwertige Mahlzeit genießen. Das Besondere daran: Die Herstellung des Fertigprodukts und vor allem das Befüllen des Nudelbechers mit den einzelnen Zutaten sowie die abschließende Versiegelung gestalten sich äußerst komplex. Um hier eine maximale Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, muss der gesamte Prozess mit hoher Geschwindigkeit ausgeführt und durchgängig automatisiert werden. Die hohen Qualitätsanforderungen des Produkts setzen viel Kompetenz und Erfahrung des Herstellers der Verpackungsanlage voraus.
Dosomaten von Waldner beherrschen die komplizierte Verschließtechnik besonders gut. Diese Anlage adressiert dabei präzise die speziellen Anforderungen des Kunden. Der Produzent hat sie individuell an das vorliegende Produkt, die Verpackung und den entsprechenden Füllprozess angepasst.
480 Becher pro Minute
„Die Aufgabe besteht darin, vorgeformte, frittierte Nudeltörtchen exakt in leere Becher einzufüllen. Diese werden dabei zunächst umgedreht und den Törtchen übergestülpt”, erklärt Adrian Herrmann, Vertriebsspezialist bei Waldner Dosomat, das Prinzip der Anlage. Während der Rotation des Gesamtpakets wird das Nudeltörtchen in den Becher eingeschoben und es lassen sich weitere Zutaten wie Kräuter, Suppengrün, Gewürze, Brühpulver und – je nach Geschmacksrichtung – optional auch Fleischstücke hinzufügen. Zudem wird ein sogenanntes Sachet, also ein kleiner Beutel mit einer Würzflüssigkeit wie beispielsweise Sojasoße auf dem Füllgut positioniert, bevor der befüllte Becher mit einem Aluminiumdeckel luftdicht versiegelt wird. Im Rahmen dieses Workflows ist der Dosomat in der Lage, 480 Becher pro Minute zu befüllen.
„Die hohe Prozessgeschwindigkeit stellte uns vor enorme Herausforderungen. Um die Zykluszeit präzise einzuhalten, muss die Anlage zwölf Becher pro Takt verarbeiten. Das bedeutet, jeder einzelne Prozessschritt muss innerhalb von 1,5 Sekunden abgeschlossen sein“, weiß Herrmann. Darüber hinaus sahen sich die Ingenieure mit weiteren Herausforderungen konfrontiert: So ist dem Dosomat direkt eine Maschine vorgelagert, welche die Nudeltörtchen produziert. Erforderlich war es nun, diese kontinuierliche Abfolge in den zyklischen Arbeitstakt des Dosomat zu überführen und beide Anlagen perfekt miteinander zu synchronisieren. Eine weitere Herausforderung besteht darin, ausreichend Verpackungsmaterial zur Einhaltung der schnellen Taktzeiten zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung: das Handling der Materialzufuhr wurde optimiert. Dadurch können Bediener größere Stapel von Bechern der Anlage manuell zuführen, sodass eine gewisse Pufferzeit entsteht. Dies gewährleistet eine schnelle und bedarfsgerechte Bereitstellung des benötigten Materials.
Effiziente Füllprozesse
So lässt sich neben der enormen Geschwindigkeit auch eine hohe Effizienz des Füllprozesses realisieren. Erreicht wird dies unter anderem durch das sogenannte „No-Cup-No-Fill“ Prinzip: Dabei erkennt das System einzelne Becher, die aufgrund von Materialfehlern nicht der geforderten Qualität entsprechen und schleust diese vor der Befüllung automatisch aus. Dies verhindert Prozessstörungen und sorgt für eine maximale Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness / OEE). Sämtliche Arbeitsstationen des Dosomat lassen sich herausziehen, sodass sie für Reparatur- und Reinigungsprozesse frei zugänglich sind. Auf diese Weise werden die Wartungszeiten trotz der großen Ausmaße der Anlage von 15 Metern Länge und zwei Metern Breite auf ein Minimum reduziert, was wiederum die Effizienz und Produktivität erhöht. Die komplette Fertigung der Verpackungsanlage – von der Konzeption, Entwicklung und Errichtung der Anlage über die Produktion der einzelnen Komponenten bis hin zum Bau des Schaltschranks und der Programmierung der Steuerung – findet im Headquarter in Wangen statt. Der Kunde erhält sämtliche Leistungen aus einer Hand und profitiert über den gesamten Lebenszyklus der Maschine hinweg vom kompetenten Support der Waldner-Experten. Auch wenn die weitere Entwicklung menschlicher Essgewohnheiten bis dato nicht absehbar ist – die Nachfrage nach schnell und einfach zu konsumierenden Lebensmitteln wird wohl nicht abebben.
Unsere Dosomaten sind bereit.
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