Gefahrstoffarbeitsplatz: Sicherheit geht vor

Ob in Forschung, Industrie oder anderen Branchen, die regelmäßig Gefahrstoffe verarbeiten: Um Mensch und Umwelt vor potenziell schädlichen Substanzen und Dämpfen zu schützen, sind hochwertig ausgestattete Gefahrstoffarbeitsplätze ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitsumgebung.  

Damit die Sicherheit von Beschäftigten garantiert werden kann, ist bei der Einrichtung jedoch einiges zu beachten. Was einen Gefahrstoffarbeitsplatz auszeichnet und mit welchen Lösungen von Waldner Sie Ihre Werkstätten und Labore bestmöglich absichern können, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Zwei Mitarbeiterinnen am Gefahrstoffarbeitsplatz im Labor

Was zeichnet einen Gefahrstoffarbeitsplatz aus? 

Ein Gefahrstoffarbeitsplatz bietet umfassenden Schutz beim Umgang mit ätzenden, reizenden, toxischen oder anderweitig gesundheitsschädigenden Substanzen. Dies geschieht durch die effektive Absaugung von Dämpfen, Aerosolen und Partikeln, um zu verhindern, dass diese in die Atemluft oder auf die Haut der Beschäftigten gelangen. In vielen Tätigkeitsfeldern gehört er deshalb zur Grundausstattung für die Gefahrenprävention. 

Welche Aufgaben erfüllen Gefahrstoffarbeitsplätze? 

Der Hauptzweck eines Gefahrstoffarbeitsplatzes besteht also darin, Mitarbeitende bei der täglichen Arbeit vor gefährlichen Substanzen zu schützen. Darüber hinaus erfüllt er aber noch weitere Zwecke

  • Einhaltung von Gesetzen und Normen zum Arbeitsschutz 
  • verbesserte Ergonomie und Minimierung von körperlicher Belastung 
  • Kontrolle der Luftqualität 
  • Effizienzsteigerung 
  • Umweltschutz 

Rechtliche Grundlagen

Zur Einrichtung eines Gefahrstoffarbeitsplatzes müssen verschiedene Gesetze und Richtlinien eingehalten werden. Die wichtigsten gesetzlichen Vorgaben in Deutschland finden Sie hier auf einen Blick: 

Vor welchen Chemikalien schützen Gefahrstoffarbeitsplätze? 

Gefahrstoffarbeitsplätze müssen immer speziell auf die im Betrieb verarbeiteten Gefahrstoffe angepasst werden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Richtig eingerichtet bieten sie Schutz vor einer Vielzahl an Substanzen, darunter beispielsweise: 

  • leicht entzündbare Stoffe 
  • toxische und giftige Substanzen 
  • reizende Stoffe, die Haut und Atemwegen schaden 
  • ätzende Stoffe, die Materialien oder lebendes Gewebe zerstören können 
  • krebserregende Substanzen 
  • Stoffe mit Explosionsgefahr 
  • umweltschädliche Stoffe, die bei der Freisetzung schädliche Wirkungen auf Wasser, Boden oder Luft haben 

Branchen und Arbeitsfelder 

Grundsätzlich kommt ein Gefahrstoffarbeitsplatz immer dort zum Einsatz, wo mit einem oder mehreren der oben genannten Stoffe gearbeitet wird. Dies betrifft eine hohe Anzahl an Fachbereichen und Tätigkeitsfeldern. Zu den häufigsten Einsatzbereichen zählen folgende: 

  • Wissenschaft und Forschung 
  • Bildungseinrichtungen 
  • Medizin und Gesundheitswesen 
  • chemische und pharmazeutische Industrie 
  • Kosmetikindustrie 
  • Lebensmittelindustrie 
  • Automobilindustrie 
  • Abfallwirtschaft und Recycling 
  • Bauwesen und Handwerk 
  • öffentlicher Dienst (kriminaltechnische Untersuchungen, Feuerwehr etc.) 
Chemikalienschrank von Waldner

Planung und Einrichtung eines Gefahrstoffarbeitsplatzes

Gefahrstoffarbeitsplätze finden demnach breite Anwendung in Industrie, Handwerk und im Laborbetrieb. Zudem sind sie in verschiedenen Ausführungen verfügbar und so individuell auf das Unternehmen anpassbar. Wenn Sie zum Schutz Ihrer Fachkräfte einen solchen Arbeitsplatz einrichten wollen, sollten Sie sich deshalb vorher einige Fragen stellen

  1. Welche Chemikalien kommen zum Einsatz? 
  2. Wer wird den Arbeitsplatz nutzen? 
  3. Wo soll dieser platziert werden? Ist Mobilität wichtig? 
  4. Wie viel Arbeitsfläche muss zur Verfügung stehen? 
  5. Wie groß ist die Luftmenge, die zu- und abgeleitet werden muss? 
  6. Welche Beleuchtung und Stromversorgung ist notwendig? 
  7. Wo sollen die Gefahrstoffe gelagert und später entsorgt werden? 
  8. Wird im Sitzen oder im Stehen gearbeitet? Wie kann die Arbeitsumgebung möglichst ergonomisch eingerichtet werden? 
  9. Wie kann der Arbeitsbereich möglichst nachhaltig gestaltet werden? 
  10. Welche Ausstattung ist abseits des Gefahrstoffarbeitsplatzes noch notwendig, um effizient zu arbeiten? 

Basierend auf diesen grundlegenden Fragen entsteht ein Arbeitsplatz, der genau auf die Anforderungen im eigenen Betrieb abgestimmt ist. 

Gefahrstoffarbeitsplätze mit Waldner einrichten
Keine Produktionsanlage, keine Werkstätte und kein Labor gleicht dem nächsten – aus diesem Grund ist auch unsere Ausstattung für den Gefahrenschutz individuell. Finden Sie gemeinsam mit uns jene Lösung, die zu Ihnen passt!

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Grundausstattung für Gefahrstoffarbeitsplätze bei Waldner 

Waldner bietet für den täglichen Betrieb in Industrie, Produktionsstätten oder Laboren individuelle und hochspezialisierte Schutzmöglichkeiten. Die Grundausstattung stellen wir Ihnen im Anschluss vor. 

Geschlossenes System mit Be- und Entlüftung: Laborabzug 

Ein Gefahrstoffarbeitsplatz zeichnet sich in erster Linie durch ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem aus. In Laboren kommt hierfür häufig ein Laborabzug mit transparenten Scheiben zum Einsatz, der als sichere Barriere zwischen Mensch und Gefahrstoff dient.  

So werden gefährliche Dämpfe, Gase oder Staubpartikel effektiv aus der Atemluft entfernt und gelangen nicht auf die Haut. Dies gewährleistet gleichzeitig eine gute Luftqualität in der Arbeitsumgebung.  

Für mehr Sicherheit, Effizienz und Ergonomie können Waldner Laborabzüge zusätzlich mit folgender Ausstattung bestückt werden: 

  • Secuflow: aerodynamische Formgebung zur Minderung der Gefahr von Rückströmungen und für mehr Energieeffizienz 
  • IONIC-Technologie gegen elektrostatisches Aufladen von Feinstäuben und Aerosolen 
  • automatisches Schließen bei Nichtbenutzung inkl. Hinderniserkennung 
  • optischer und akustischer Alarm bei geöffneter Front 
  • Fernüberwachung mit Kameras und Temperatursensoren 
  • Spezialausstattung nach Bedarf, z. B. für besondere thermische Belastung oder Ex-Schutz 
  • modulare Bauweise für die Anpassung an jedes Labor 
  • ergonomische Details: von der Höhenverstellung bis zum griffbereiten Papiertuchspender 
Gloveboxen mit Sichtfenster

Gloveboxen mit Sichtfenster 

Gloveboxen (Handschuhboxen) sind geschlossene Systeme mit Sichtfenster, deren Bedienung mithilfe von integrierten Handschuhen erfolgt. Sie schützen nicht nur Mensch und Umwelt, sondern auch das meist empfindliche Produkt. Damit eine Glovebox so effizient wie möglich eingesetzt werden kann, muss sie auf ihre Anwender ausgerichtet sein. 

Gloveboxen von Waldner werden daher stets individuell gefertigt: Größe, notwendige Sicherheitsschleusen, Materialien der Handschuhe, ein- oder beidseitige Bedienbarkeit, Sensoren und mehr werden nach Ihren Bedürfnissen verbaut. 

Laborant arbeitet mit einer Isolatoren-Sonderanfertigung

Isolatoren  

Wie Gloveboxen sind auch Isolatoren geschlossene Barrieresysteme zum Schutz von Mensch, Umwelt und Produkten. Sie verfügen jedoch über eine spezielle Luftfilterung und eine Druckregelung. So können sie selbst dort eingesetzt werden, wo toxische Substanzen zum Einsatz kommen oder eine sterile Umgebung gefragt ist – etwa in der Medizin- und Pharmaindustrie.  

Bei unseren Isolatoren halten wir uns streng an die von Ihnen vorgegebenen OEL-Grenzwerte (= Occupational Exposure Limit). Sie können in unterschiedlichsten Bereichen genutzt werden, so zum Beispiel: 

  • als Wiegeisolator 
  • zur sterilen Abfüllung und Dosierung 
  • zu Analysezwecken im Labor 
  • zum Mahlen von potenziell gefährlichen Produkten 
  • zur Produktion von Tabletten mit hochaktiven Substanzen 
  • als sicherer Anschluss an weitere Behälter und Systeme (Gefriertrockner, Vakuumtrockenschränke etc.) 
Zusätzliche Ausstattung für die Arbeit mit Gefahrstoffen

Zusätzliche Ausstattung für die Arbeit mit Gefahrstoffen 

Der Arbeitsplatz selbst schützt Beschäftigte beim direkten Umgang mit gefährlichen Substanzen. Abseits davon müssen die Stoffe sicher gelagert und entsorgt werden. Und auch andere Maßnahmen helfen dabei, die Belegschaft vor vermeidbaren Unfällen zu bewahren und die allgemeine Sicherheit im Labor zu erhöhen. 

Lagerungssysteme für Gefahrstoffe 

Überall, wo mit Gefahrstoffen gearbeitet wird, müssen diese in der Zwischenzeit sicher gelagert werden. Zu diesem Zweck dürfen nur gesetzeskonforme Schränke und Behälter aus robusten Materialien eingesetzt werden, die den gefährlichen Eigenschaften der jeweiligen Substanzen standhalten. 

Hierfür bietet sich etwa ein Chemikalienschrank mit Auffangwanne an, der Säuren, Laugen oder ähnliche Stoffe gut geschützt verwahrt und Risiken wie Leckagen oder Verdampfung minimiert. Idealerweise ist dieser Schrank so platziert, dass gefährliche Substanzen effizient und ohne lange Gehwege verstaut werden können: beispielsweise als Sicherheitsunterschrank unter einem Laborabzug. 

Gesetzeskonforme Entsorgungsmöglichkeit 

Sind die sichere Verarbeitung und Lagerung gewährleistet, fehlt nun noch die Entsorgung der Gefahrstoffe. Die Entsorgungssysteme müssen ebenso robust gefertigt sein und den jeweiligen Normen sowie den technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) entsprechen. Das sichere Einfüllen und Umfüllen von Restmengen und Abfällen muss durchgängig gewährleistet sein. 

Ver- und Entsorgungssysteme von Waldner verfügen über Sicherheitstrichter zur Befüllung der Entsorgungskanister, werden an ein permanentes Abluftsystem angeschlossen, und zeigen per Füllstandsanzeige, wie viel Flüssigkeit sich bereits darin befindet. So ist die Entsorgung von Stoffen wie Säuren, Laugen, brennbaren Flüssigkeiten oder schwach radioaktiven Abfällen gefahrlos möglich. 

Schutz- und Erste-Hilfe-Ausrüstung für Beschäftigte 

Bei der Arbeit mit Gefahrstoffen darf zudem nie auf die persönliche Schutzausrüstung der Beschäftigten vergessen werden. Je nach Substanz zählen dazu Schutzkleidung wie Handschuhe, Stiefel, Laborkittel und Schutzbrille, aber auch Atemschutz oder ein kompletter Gesichtsschutz. 

Sollte doch einmal ein Unfall passieren, ist es überdies wichtig, die Erste-Hilfe-Ausstattung jederzeit griffbereit zu haben. Von Verbandsmaterial über spezielle Neutralisierungsmittel bis hin zu Notduschen und Augendusche/Augenspülstation: Im Notfall muss eine sofortige Erstversorgung möglich sein. Idealerweise befindet sich ein gut gekennzeichneter Erste-Hilfe-Schrank in nächster Nähe zum Gefahrstoffarbeitsplatz. 

Kennzeichnung, Information und Wartung 

Zum Thema Kennzeichnung sei außerdem gesagt, dass deutliche Markierungen, Kennzeichnungen und Warnschilder die Sicherheit noch weiter erhöhen. Denn nur wenn Gefahrstoffe richtig gekennzeichnet sind, können im Notfall die richtigen ärztlichen Maßnahmen eingeleitet werden.  

Ähnliches gilt für klare und verständliche Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen, die auf spezifische Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen im Arbeitsbereich hinweisen und Erste-Hilfe-Maßnahmen beinhalten. Stellen Sie sicher, dass diese Unterlagen jederzeit zugänglich sind. Eine mindestens jährliche persönliche Unterweisung des Personals ist laut Gefahrstoffverordnung ebenso vorgeschrieben. 

Genauso müssen sämtliche sicherheitsrelevanten Einrichtungen regelmäßig gewartet werden – dies geben Gesetze und Richtlinien wie die Betriebssicherheitsverordnung, Arbeitsstättenverordnung, TRGS und Gefahrstoffverordnung vor.

Der ideale Gefahrstoffarbeitsplatz ist individuell

Der optimale Gefahrenschutz im Unternehmen ergibt sich aus zahlreichen Faktoren, das Herzstück ist jedoch immer ein gut konzipierter Gefahrstoffarbeitsplatz. Dieser sollte einerseits Faktoren wie rechtliche Vorgaben, Luftqualität, Ergonomie und Effizienz berücksichtigen, andererseits auch die individuellen Bedingungen des Unternehmens. So entsteht am Ende ein sicheres und produktives Arbeitsumfeld.

Sie möchten mehr darüber erfahren, mit welcher Ausstattung Sie Ihre Belegschaft bestmöglich schützen? Dann informieren Sie sich gleich über die bewährten Laborlösungen und Prozessanlagen von Waldner.

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Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie wir einen individuell zugeschnittenen Gefahrstoffarbeitsplatz für Sie schaffen können.

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