Ergonomie am Isolator
Egal, ob groß oder klein, breitschultrig oder schmal – Waldner passt seine Isolatoren an die jeweiligen Bediener an. Wie das anhand von 1:1 Holzmodellen funktioniert, können Kunden im Waldner Technikum ausprobieren - damit jeder Handgriff passt.
Selbstverständlich hat die Sicherheit bei einem Isolator die höchste Priorität. Mittlerweile sind OEL-Anforderungen (Occupational Exposure Limit), die weit unter 0,1 µg/m³ liegen, keine Seltenheit mehr.
Sicherheitsfaktor Handschuhbox
Wer schon einmal versucht hat, mit zu großen oder zu kleinen Handschuhen vernünftig zu arbeiten, dem leuchtet sofort ein, dass Ergonomie am Isolator durchaus zum Thema Sicherheit gehört. Beim Isolator kommen noch die Höhe der Eingriffe und ihr Abstand zueinander hinzu: Sind sie zu hoch, steht man auf Zehenspitzen, sind sie zu niedrig, hängt man in den Knien, sind sie zu weit auseinander, kann man vor lauter gespreizten Armen nicht mehr vernünftig hineingreifen. Und mit vor der Brust zusammen gequetschten Armen bei zu engem Abstand lässt sich ebenfalls nicht arbeiten. „Nur wer bequem alle Arbeitsgänge ausführen und alles im Isolator erreichen kann, arbeitet für sich und das Produkt sicher“, bringt es Benjamin Sauterleute, Vertrieb Waldner Process Systems, auf den Punkt.
Maßanfertigung
Aber wie stellt man einen Isolator ergonomisch ein? Hat ein Kunde bei Waldner einen Isolator bestellt, bauen die Spezialisten der Sparte Process Systems als erstes ein so genanntes Mockup, ein 1:1 Modell des geplanten Isolators aus Holz. Drei Wochen nach der Bestellung steht es in der Regel bei Waldner im Technikum bereit. Im Idealfall kommen dann die Bediener, die später mit dem Isolator arbeiten und die Prozessschritte kennen, vorbei und testen am Modell die geplanten Arbeitsprozesse. „Sind es mehrere Personen, kommen nach Möglichkeit der Größte und der Kleinste“, sagt Sauterleute. Zwar bieten die oval geformten Handschuhstutzen bereits einen guten Spielraum, aber am Besten wird der in optimal eingestellter Höhe genutzt. Auf Wunsch kann nicht nur der Handschuhstutzen, sondern selbst die Standardarbeitshöhe anders eingestellt werden.
Eine Rollbahn für Gewichte
Um die geplanten Arbeitsschritte möglichst realitätsnah zu testen, hat sich das Waldner-Team einige Tricks einfallen lassen. Als Ersatz für die zu verarbeitenden Materialien dienen - je nach benötigter Konsistenz - Sand, Mehl oder Körner. Auch verwendete Instrumente, wie z. B. eine Waage oder ein Bildschirm, werden als Dummy nachgebaut. Schließlich ist wichtig, wo die Waage später steht und ob sie z. B. versenkt werden soll. „Es ist etwas ganz anderes, ob Sie 1 kg Gewicht einfach so oder in einem Isolator heben müssen“, erklärt der Waldner Mitarbeiter. Waldner bietet daher z. B. eine versenkte Waage an, damit das Material einfach auf die Waageplattform geschoben werden kann oder zumindest auf nur einer Ebene gehoben werden muss. Darüber hinaus können über Rollbahnen oder eine Rollreling schwere Materialien einfach über weitere Strecken transportiert werden. Eine weitere Besonderheit: Damit beim Wiegeprozess nicht umständlich erst am Panel außerhalb eingegeben und dann wieder in die Handschuhstutzen am Isolator gegriffen werden muss, integriert Waldner Bildschirme und Bedienpanel in die Isolator-Rückwand. Wenn dies aufgrund der zu verarbeitenden Materialien nicht geht, machen spezielle Schalter im Isolator oder Fußtaster von außen eine einfache Bedienung möglich. Die ergonomische Einstellung des Isolators ist ein entscheidender Schritt und dauert meist ein bis zwei Tage. „Oft gibt es noch über Nacht einen Nach- oder Umbau des Mockups“, berichtet Benjamin Sauterleute und fährt fort: „Wenn es sich um einen neuen Prozess handelt, bieten wir daher auch ein vorgezogenes Mockup an, damit der Kunde frühzeitig prüfen kann, ob sein Prozess in der Anlage mit den geplanten Maßen funktioniert.“
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